Was passiert mit Erinnerungen? Hat unser Gehirn nicht irgendwann keinen Platz mehr?

Zwei Gegenfragen zur Verdeutlichung.

Erstens: Kennt ihr noch so viele Telefonnummern wie vor 20 Jahren? Höchstwahrscheinlich nicht, und das liegt nicht daran, dass ihr 20 Jahre älter seid, sondern daran, dass ihr bessere externe Hilfsmittel habt als früher. Dieser Trend wird sich nur fortsetzen.

Zweitens: Habt ihr die Namen der meisten Kinder vergessen, mit denen ihr mal zur Schule gegangen seid? Wenn ihr schon älter seid, lautet die Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit ja. Im mittleren Alter vergessen wir Dinge bereits so schnell, wie wir neue Dinge lernen – und da das Abrufen einer Erinnerung diese automatisch verstärkt, sind die Dinge, die wir vergessen, diejenigen, die wir vor langer Zeit abgespeichert und seitdem nicht mehr abgerufen haben, die also für uns in dieser Zeit nicht mehr relevant gewesen sind. Da sich unser Erinnerungsvermögen bereits im Gleichgewicht befindet, gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass dies in einer längeren oder unbegrenzten Lebensspanne anders sein wird.