Gerontologie, Geriatrie, Alternsforschung, Verjüngungsforschung – bei so vielen Begriffen rund um das Altern kann einem ganz schön schnell der Kopf schwirren. Im Folgenden erklären wir, was diese Begriffe bedeuten, was sie voneinander unterscheidet und was sie verbindet. Außerdem zeigen wir, wo sich Verjüngungsforschung verorten lässt.
Gerontologie – die Wissenschaft vom Altsein und Älterwerden
Die Gerontologie untersucht das Alter als Lebensphase sowie das Altern als Prozess – und das aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln. Je nach dem, welcher Blickwinkel dabei eingekommen wird, wird die Gerontologie in Unterbereiche unterteilt:
Altenhilfe | Unterstützung älterer Menschen durch Institutionen |
Gerontosoziologie/Alterssoziologie | Erforschung soziologischer Aspekte |
Demographie | Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung hinsichtlich des Alters |
Gerontopsychologie | Erforschung psychologischer Aspekte des Alterns und Altseins |
soziale Gerontologie | Erforschung sozialer Aspekte des Alterns und Altseins |
Geriatrie | Alters- und Altenmedizin: Forschung, Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Krankheiten im Alter beziehungsweise Krankheiten, die mit dem Alter assoziiert werden |
Biogerontologie | Erforschung der Ursachen (und Folgen) biologischen Alterns |
biomedizinische Gerontologie/experimentelle Gerontologie/Lebensverlängerung | streben an, Altern zu verlangsamen, vorzubeugen oder umzukehren |
Altern ist kein isolierter Prozess
Die Vielfalt der Unterbereiche der Gerontologie zeigt, mit wie vielen verschiedenen Bereichen das Alter(n) verwoben ist. Das Altern hat Auswirkungen auf die Gesellschaft, ihre Zusammensetzung, aber vor allem auf den Alternden selbst. Der Alternde hat sich im Laufe seines Älterwerdens mit verschiedenen psychischen, sozialen und medizinischen Veränderungen auseinanderzusetzen.
Das Altern aus verschiedenen (biologischen) Perspektiven
Während die Biogerontologie die Ursachen des Alterns erforscht, konzentriert sich die Geriatrie eher auf die Aspekte, die aufkommen, wenn der Alterungsprozess bereits in die Pathologie geführt hat: Alternskrankheiten.
Die biomedizinische Gerontologie jedoch ist zielorientiert: Ihr geht es weniger unbedingt darum, die Ursache des Alterns herauszufinden oder darum, dass Alternskrankheiten erforscht werden müssen. Stattdessen definiert sie das Ziel, das Altern zu verlangsamen, ihm vorzubeugen oder es umzukehren. Dies kann das Erforschen der biologischen Ursachen des Alterns oder das Erforschen der Alternskrankheiten beinhalten, muss es aber nicht.
Und wie hängt jetzt Verjüngungsforschung mit Gerontologie zusammen?
Der Begriff „Verjüngungsforschung“ ist – wie der Begriff der biomedizinischen Gerontologie – zielorientiert: das Ziel ist Verjüngung.
Verjüngungsforschung kann also als eine Unterart der biomedizinischen Gerontologie aufgefasst werden, da es in der Verjüngungsforschung eher weniger darum geht, dem Altern vorzubeugen oder es „nur“ zu verlangsamen: Der Fokus liegt darauf, Wege zu erforschen, wie bereits stattgefundene Alterungsprozesse umgekehrt werden können.