Überbevölkerung

Überbevölkerung ist eine der häufigsten Befürchtungen von Menschen, die zum ersten Mal von Verjüngungsforschung hören. Insbesondere, da viele Menschen immer noch denken, dass wir aktuell bereits das Problem der Überbevölkerung haben und sich dieses Problem in Zukunft weiter verschärfen wird. Die neueste Warnung der Demografen – Experten auf dem Feld der Bevölkerungsentwicklung – ist jedoch nicht die Warnung vor Überbevölkerung, sondern vor Unterbevölkerung. Des Weiteren werden bereits Technologien in der Nahrungsmittelproduktion, Stromerzeugung und anderen Bereichen entwickelt, die die Tragfähigkeit der Erde in absehbarer Zukunft wahrscheinlich stark erhöhen werden.

Zu diesen Technologien, die wir weiter unten näher erläutern, zählen unter anderem:

  • erneuerbare Energien (Solar, Wind, Wasser, Geothermie, etc.)
  • Kernfusion
  • im Labor gezüchtetes Fleisch (In-vitro-Fleisch)
  • vertikale Landwirtschaft
  • Entsalzungsanlagen
  • Aquaponik, Hydroponik und Aeroponik
  • Algenfarmen
  • 3D-Druck
  • gentechnisch veränderte Nutzpflanzen
  • synthetische Kraftstoffe
  • Mikroorganismen, die Plastik und andere Abfälle fressen
  • Geoengineering
  • vertikale Städte
  • KI

 

Das Problem der Zukunft ist ohne Verjüngungstherapien laut Experten Unterbevölkerung, nicht Überbevölkerung

Die Wachstumsrate der globalen Gesamtbevölkerung geht aufgrund sinkender Geburtenraten bereits seit den 1960er-Jahren kontinuierlich zurück.1 39 Länder werden Prognosen zufolge im Jahr 2050 eine kleinere Population als heute haben.2 Während die Wachstumsrate der weltweiten Bevölkerung im Jahr 2010 1,2 Prozent pro Jahr betragen hat, wird für 2050 nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent prognostiziert. Wenn wir Verjüngungsforschung mal außer Acht lassen, nähern wir uns also noch in diesem Jahrhundert einem Plateau. 

Deshalb befürchten zurzeit viele Experten in diesem Jahrhundert keine Über-, sondern tatsächlich eine Unterbevölkerung mit wirtschaftlichen Ausfällen als Folge.3, 4 In Europa schrumpft die Bevölkerung bereits jetzt, auch wenn die Zuwanderung das aktuell in gewisser Weise kompensiert.5 

 

Die Kapazität der Erde wird schon heute unterschätzt

Alleine vom Platz für die Menschen selber (ungeachtet ihrer Versorgung, beispielsweise mit Lebensmitteln) könnte die Erde noch sehr, sehr viel mehr Menschen verkraften, wie unter anderem Tim Urban in seinem bekannten Blog “Wait But Why” deutlich macht.6 

Zudem zeigen Berechnungen, dass die Bevölkerung in einem Szenario ohne den altersbedingten Tod viel langsamer anwächst, als man intuitiv annimmt.7 Der Grund ist, dass die Geburtenrate fürs Bevölkerungswachstum wesentlich wichtiger ist als die Sterberate: Kinder zu haben bedeutet (allgemein betrachtet), dass eine wachsende Anzahl von Kindern geboren wird, weil viele Kinder nach 20 oder 30 Jahren wiederum selber Kinder haben. Weniger Todesfälle sind hingegen eine konstante Rate. 

Es bräuchte einen extremen Anstieg der Bevölkerung, der viele Jahrhunderte dauern müsste, um ein Platzproblem auf der Erde zu bekommen. Und es macht wenig Sinn, sich auf Basis dessen, was in einigen hundert Jahren sein könnte, dazu zu entscheiden, lebensrettende Medizin nicht zu entwickeln – und anzunehmen, dass wir bis dahin keine anderen Lösungen für das Problem finden werden.

 

Bevölkerungsentwicklung mit Verjüngungstherapien

Wie sähe ein Szenario aus, in dem dank Verjüngungstherapien niemand mehr den altersbedingten Tod sterben müsste? Harvard-Professor David Sinclair schreibt in seinem Buch “Das Ende des Alterns”:

“Wenn wir alle Todesfälle – jeden einzelnen auf der Welt – von heute auf morgen verhindern würden, kämen auf unserem Planeten jeden Tag ungefähr 150 000 Menschen hinzu, also 55 Millionen im Jahr. Das mag sich nach viel anhören, aber es wäre noch nicht einmal ein einziger Prozentpunkt. Bei dieser Geschwindigkeit würde die Menschheit alle 18 Jahre um eine Milliarde Menschen wachsen, also immer noch beträchtlich langsamer als in der Zeit, seit die letzte Milliarde hinzugekommen ist. Der globale Rückgang der Familiengröße schafft dazu mehr als ein Gegengewicht.” (Sinclair, 2019, S. 328)

Das sei zwar noch eine Zunahme, aber nicht das exponentielle Wachstum, um das sich viele Menschen Sorgen machen, wenn sie zum ersten Mal von der Idee hören.

Eine genauere Rechnung zeigt: Selbst bei einer unbegrenzten Lebenserwartung erreichen wir ein Plateau, ab dem die Bevölkerungszahl nicht mehr wächst, wenn die weltweit durchschnittliche Geburtenrate auf unter zwei Kinder pro Familie sinkt (derzeit liegt sie bei ca. 2,4). Der Grund ist, dass die nachfolgende Generation immer kleiner ist als die vorhergehende. Dies lässt sich mit folgender Formel ermitteln:

Σ(I = 0; t) N0 * (c * 0,5)i

t bezeichnet die Anzahl der untersuchten Generationen, N0 ist die Startpopulation und c ist die durchschnittliche Anzahl von Kindern für den weiblichen Teil der Bevölkerung (ungefähr die Hälfte ist weiblich, also 0,5). i wird bei jeder Addition um eins hochgezählt, bis zu t.

Das hier erläuterte Prinzip erschließt sich nicht unbedingt auf Anhieb. Daher hilft es, es sich anhand eines einfachen Diagramms zu veranschaulichen:

Wir starten mit einer Bevölkerung von acht. Wenn jedes Paar genau ein Kind bekommt, kommen in der zweiten Generation vier Menschen dazu. In der dritten addieren wir zwei, und zum Schluss noch einmal ein Kind. Schließlich landen wir bei einer Gesamtbevölkerung von 8+4+2+1 = 15 Menschen. Jede Person bis auf die letzte hat nun ein Kind bekommen und wenn jedes Paar nur ein Kind bekommt, wächst zu diesem Zeitpunkt die Bevölkerungszahl nicht mehr weiter an. (Dieses Prinzip gilt auch dann noch, wenn die durchschnittliche Anzahl von Kindern pro Frau zwischen eins und zwei liegt.) 

Auch mit Verjüngungsmedizin werden Menschen immer noch sterben, beispielsweise an Unfällen. Das Altern ist zwar die häufigste Todesursache, aber nicht die einzige. Das Bevölkerungswachstum im vorgestellten Modell ist also stärker, als es in der Realität wäre. 

Da Verjüngungstherapien auch die Menopause auf unbestimmte Zeit nach hinten verschieben werden,8 hätten Frauen zudem die Chance, erst sehr viel später Kinder zu bekommen, beispielsweise um sich vorher ihrer Karriere zu widmen. Je später man Kinder bekommt, desto langsamer steigt die Bevölkerungszahl an, selbst wenn man insgesamt mehr als zwei Kinder hat. 

 

Überbevölkerung durch mehr Kinder?

Manche argumentieren, dass Menschen in einer sehr viel längeren Lebensspanne auch deutlich mehr Kinder haben werden, da sie die Erfahrung immer wieder machen möchten. Da sie aber mit der Zeit auch ihre Enkel, Urenkel, Ururenkel und so weiter betreuen und ihr Aufwachsen miterleben könnten, ist dies eher unwahrscheinlich. Die aktuelle durchschnittliche Geburtenrate in Deutschland liegt beispielsweise bei 1,5. Dies bedeutet, dass man im Durchschnitt 2,25 Enkelkinder hätte, 3,375 Urenkelkinder, 5,0625 Ururenkelkinder und so weiter. Zudem gibt es schon heute immer mehr Menschen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden.

Die Frage bezüglich Überbevölkerung ist also nicht, wie lange Menschen leben. Sie ist viel eher, ob wir es schaffen, auch weiterhin die Technologien zu entwickeln, die es uns erlauben, dem Bevölkerungswachstum einen Schritt voraus zu sein. Bevor wir jedoch auf die verschiedenen Technologien eingehen, die eine höhere Bevölkerungszahl bei stabiler oder höherer Lebensqualität aller ermöglichen, gehen wir noch auf die Vorteile einer steigenden Bevölkerungszahl ein.

 

Vorteile einer steigenden Bevölkerungszahl

Tatsächlich lässt sich argumentieren, dass unter anderem die Zunahme der Weltbevölkerung in den letzten 200 Jahren uns den hohen Lebensstandard, den viele Menschen heute genießen, erst ermöglicht hat. Sie hat beispielsweise dafür gesorgt, dass es einem heutigen Sozialempfänger in Deutschland besser geht als einem König im 17. Jahrhundert: Auch ärmere Menschen haben in der Regel ein Handy, Zugang zum Internet, zu Medizin (die es früher nicht gegeben hat), eine deutlich höhere Lebenserwartung und profitieren allgemein von einem viel größeren Wissen der Menschheit. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat weltweit nur einer von fünf Menschen lesen können, heute sind es vier von fünf Menschen. Die Kindersterblichkeit ist von mehr als 36% im Jahr 1900 auf unter 8% gesunken. 

Warum trägt das Bevölkerungswachstum zu dieser Entwicklung bei? Wegen des Nutzens, der aus dem vernetzten Humankapital aller Altersstufen erwächst. Mit dem Begriff “Humankapital” sind sowohl das Wissen des einzelnen Menschen als auch seine Fähigkeiten gemeint. Eine Zunahme der Bevölkerung führt also zu einer Zunahme gesellschaftlicher Netzwerkbeziehungen, die für Fortschritt sorgen. Oder wie José Cordeiro und David Wood in ihrem Buch “Der Sieg über den Tod” schreiben:

Mehr Menschen denken, mehr Menschen arbeiten, mehr Menschen schaffen, mehr Menschen innovieren, mehr Menschen entdecken, mehr Menschen erfinden.”

Die Lebenserwartung ist zudem ein unverzichtbarer Teil des Human Development Index (HDI). Sie korreliert mit den anderen Bestandteilen wie Bildung und allgemeine Lebensqualität. Eine höhere Lebenserwartung, die mit einem Bevölkerungsanstieg einhergehen kann, verstärkt diese Bestandteile synergetisch, was durch eine Reihe von Studien belegt ist.9, 10, 11, 12

 

Ressourcen und Umweltverschmutzung: aktueller Stand und neue Technologien

Um einer wachsenden Weltbevölkerung nachhaltig eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen, müssen wir es schaffen, unsere Ressourcen (vor allem Nahrung, Wasser und Energie) effizienter zu nutzen und die Umweltverschmutzung (Treibhausgase, Feinstaub, Schwermetalle, Plastik, etc.) zu reduzieren.

Deshalb schauen wir uns kurz die aktuelle Lage bezüglich der wichtigsten Ressourcen an und stellen anschließend mögliche Technologien vor, um die Kapazität der Erde zu erhöhen. 

 

Aktueller Stand

Nahrung

Bereits 1963 hat das Agricultural Economics Research Institute in Oxford berechnet, dass die landwirtschaftliche Produktivität schon damals ausreichend gewesen wäre, um 45 Milliarden Menschen zu ernähren (etwa 550 Menschen pro Quadratkilometer). Diese Schätzung geht davon aus, dass der minimale Nahrungsmittelbedarf etwa 500 Kilogramm Trockenmasse pro Person und Jahr beträgt und dass mehr als die Hälfte des weltweiten Festlandes (rund 82 Millionen Quadratkilometer) für die Landwirtschaft zur Verfügung steht.13 Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Menschen nicht nur ausreichend Kalorien zu sich nehmen müssen, sondern auch genug von allen essenziellen Nährstoffen.

Seit dieser Berechnung haben sich unsere landwirtschaftlichen Fähigkeiten dank der “Grünen Revolution” (Fortschritte wie Düngemittel und effiziente Bewässerung) erheblich verbessert. Warum leiden dann nach wie vor so viele Menschen an Hunger? Dies liegt oftmals nicht daran, dass entsprechende Technologien fehlen, um Hunger abzuwenden, sondern daran, dass diese nicht eingesetzt werden – oder an schlechter Wirtschaftspolitik.14 Eine Steigerung der Lebenserwartung ist allerdings kein Grund dafür. Großflächige Studien wie die Global Burden of Disease Study (GBD), in der mehrere hundert Wissenschaftler aus rund 50 Ländern involviert sind, zeigen zudem, dass Überernährung mittlerweile ein größeres globales Gesundheitsproblem als Unterernährung ist.15 Anders gesagt: Es sterben mehr Menschen an zu viel Nahrung als an zu wenig. Das wäre nicht möglich, wenn unsere Gesellschaft eine mangelnde Nahrungsmittelproduktion hätte, weil dann das Essen für die Überernährung so vieler Menschen gar nicht vorhanden wäre, und Probleme wie Fettleibigkeit keine so große Rolle spielen könnten.

Die Weltbevölkerung hat sich seit 1970 verdoppelt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an Hunger stirbt, ist mehr als zehnmal geringer als damals – und zwanzigmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung viermal kleiner als heute gewesen ist.16  

Viel weniger klar ist, wie sich die Häufigkeit von beispielsweise Mikronährstoffmängeln verändert hat. Eine 30 Jahre alte Studie geht von ungefähr zwei Milliarden Menschen aus, die von Mikronährstoffmängeln betroffen sind. Eine neuere Studie geht von noch mehr betroffenen Menschen aus. Jedoch lassen sich die beiden Studien nicht so einfach vergleichen, sodass man nicht sagen kann, ob die Mängel gestiegen oder gesunken sind.17

Der Bedarf an mehr Nahrungsmittelproduktion stellt eine hervorragende Gelegenheit für Unternehmer dar, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass der technologische Fortschritt in diesem Bereich plötzlich zum Stillstand kommt, insbesondere wenn man die Notwendigkeit schneller Veränderungen aufgrund der aktuellen Umweltprobleme berücksichtigt.

Wasser

Beim Zugang zu Trinkwasser hat es erhebliche Fortschritte gegeben. Während des Zeitraums der Millenniums-Entwicklungsziele (19902015) ist die Nutzung von sauberem Trinkwasser weltweit schätzungsweise von 76 Prozent auf 91 Prozent angestiegen. 2,6 Milliarden Menschen haben seit 1990 Zugang zu einer sauberen Trinkwasserquelle erhalten. Das MDG-Ziel von 88 Prozent ist 2010 übertroffen worden, und 2015 haben 6,6 Milliarden Menschen eine saubere Trinkwasserquelle genutzt. Heute gibt es nur noch drei Länder (alle in Afrika südlich der Sahara und Ozeanien) mit einem Versorgungsgrad von weniger als 50 Prozent, 1990 sind es noch 23 gewesen.18 Trotzdem haben zahlreiche Menschen weltweit immer noch keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. 

Grundsätzlich bleibt das Wasser in der Atmosphäre und wird ständig durch Regen wiederverwertet. Einfach “ausgehen” kann es uns also nicht.19

Uns kann das Wasser nicht ausgehen: Es verdunstet aus dem Meer – in einer wärmeren Welt gibt es mehr Regen. Bildquelle: NASA Earth Observatory. https://earthobservatory.nasa.gov/features/Water/page2.php 

Um die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser sicherzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • so viel Wasser wie möglich sparen (beispielsweise durch die effektive Zusammenführung und Säuberung von Abwasser und die Vermeidung von Wasserverlusten durch beschädigte Leitungen oder irrationalen Wasserverbrauch)
  • neue Möglichkeiten für die Frischwasserproduktion implementieren (Entsalzungsanlagen, Gewinnung von Wasser aus der Luft etc.)

Hier eine interessante Quelle dazu, wie Indien sein Wasserproblem lösen kann: https://debunkingdoomsday.quora.com/How-can-Indians-prevent-future-water-shortages-Big-report-for-23-cities

Energie

Die englische Denkfabrik Carbon Tracker prognostiziert für die 2020er-Jahre einen Nachfragegipfel für alle fossilen Brennstoffe, wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetzt.20 

Sorgen, dass uns bald das Öl oder das Gas ausgeht, sind mittlerweile veraltet, denn es gibt genug davon. Bei der derzeitigen Produktion reichen konventionelles Öl und Gas noch für etwas mehr als ein halbes Jahrhundert,21, 22 aber es gibt genug Kohle für rund 130 Jahre23 und genug Schieferöl für 34 Jahre.24 Die Vorräte reichen also noch für eine viel längere Zeit, als wir sie benötigen werden.

Die Frage ist vielmehr, wann wir mit der Energiewende den Höhepunkt der Nachfrage erreichen werden. Bei der Kohle haben wir den Höhepunkt der Nachfrage bereits erreicht, und zwar im Jahr 2014. 

Es gibt tiefe Ölvorkommen, deren Förderung immer teurer wird, und gleichzeitig fallen die Kosten für erneuerbare Energien deutlich schneller als erwartet .25 Im Moment erleben wir deshalb einen raschen Übergang von fossilen Brennstoffen (insbesondere Kohle, dem Brennstoff mit den größten negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen) zu regenerativen Energieträgern.26, 27

 

Neue Technologien

Erneuerbare Energien

Zu den erneuerbaren Energien zählen unter anderem Sonnenenergie, Wasserkraft, Windkraft, Geothermie und Meeresenergie. Sie sind bereits überall Diskussionsthema und werden auch heute schon vielfältig eingesetzt. Fast alle Experten sind sich einig, dass wir sie weiter ausbauen müssen, um die Klimakrise zu bewältigen. Allerdings ist noch viel Forschung nötig, um die Effizienz von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien zu verbessern und umweltfreundlichere Energiespeicherungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Fleisch aus dem Labor

In-vitro-Fleisch, auch Fleisch aus dem Labor genannt, hat laut vieler Experten das Potenzial, erhebliche globale Probleme im Zusammenhang mit Umweltauswirkungen der Fleischproduktion, Tierschutz und Gesundheit zu lösen.28, 29, 30 Es wird mittels Tissue Engineering hergestellt. Dafür entnimmt man einem Tier Muskelgewebe, aus dem Stammzellen gewonnen werden. Diese werden mithilfe einer Nährlösung in einem Behälter vermehrt. Über Trägergerüste wachsen die Zellen zu einer größeren Masse zusammen. Auch mit 3D-Druckern wird experimentiert. In Singapur gibt es bereits Restaurants, die Laborfleisch servieren. Einer der vielen Vorteile ist, dass man dabei unter entsprechenden Bedingungen auf Antibiotika verzichten kann. Das Fleisch kann so konzipiert werden, dass es weniger gesättigte Fette (die wesentlich zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen) und stattdessen Fette oder Proteine mit neuen Eigenschaften enthält, zum Beispiel essenzielle Omega-Fettsäuren. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs und der hohen Kosten können allerdings auf diese Weise bisher nur relativ kleine Mengen an Fleisch hergestellt werden.31

Ein weiteres Problem: Aktuell wird für die Nährlösung in der Regel Kälberserum verwendet. Das wird aus den noch schlagenden Herzen ungeborener Kälber entnommen, die dabei sterben. An Alternativen, die zum Beispiel auf Algen basieren, wird intensiv geforscht.32

Der Laborfleisch-Hersteller Mosa Meat hat 2022 erstmals ein Verfahren entwickelt, das ohne Kälberserum und andere tierische Komponenten auskommt.33

Vertikale Landwirtschaft

Vertikale Landwirtschaft bezeichnet vereinfacht das Züchten von Pflanzen unter Gewächshausbedingungen auf mehreren übereinander gelagerten Ebenen in Gebäudekomplexen. Die Pflanzenproduktion ist somit saisonunabhängig, was die Produktivität um mehrere Faktoren steigert. Da man auf diese Weise Pflanzen direkt in den Städten züchten kann, in denen sie für die Lebensmittelversorgung gebraucht werden, entfallen Kühlung und weite Transporte, was weniger Verderb zur Folge hat. Der Anbau schont natürliche Ressourcen, welche beispielsweise durch Entwaldung, Desertifikation und Nährstoffauslaugung bedroht werden. Vertikale Landwirtschaft ermöglicht außerdem einen Schutz der Wildtierbestände. 

Der amerikanische Mikrobiologe Dickson Despommier hält vertikale Landwirtschaft mit derzeitiger Technologie bereits für machbar und hat dazu viel an Literatur veröffentlicht. Seinen Schätzungen zufolge könnte eine 30-stöckige Farm in der Größe eines Häuserblocks 10.000 Menschen ernähren.34

Drei bekannte Unterarten des vertikalen Farmings sind Hydroponik (Pflanzenhaltung im Wasser ohne Erde), Aquaponik (Kombination von Hydroponik mit der Zucht von Wassertieren) und Aeroponik (Aufzucht von Pflanzen, bei der ihre Wurzeln ständig mit einem Nebel aus Wasser und Nährstoffen benetzt werden).

Etliche Länder versuchen bereits, vertikale Landwirtschaft in kleineren Maßstäben umzusetzen. Was bisher noch fehlt, ist eine ausführliche Analyse zur wirtschaftlichen Durchführbarkeit. Während die Transportkosten erheblich geringer sind, fallen nämlich zusätzliche Kosten durch die künstliche Beleuchtung, Wärmeerzeugung und Energiebereitstellung an. Einer von vielen Ansätzen, um diese Probleme anzugehen, wird an der Technischen Hochschule Köln erforscht.35

Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen

Eine weitere Lösung zur Deckung des globalen Nahrungsmittelbedarfs ist der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen, die höhere Erträge liefern, gegen Krankheiten resistent sind und unter Bedingungen wachsen können, die für ökologische Pflanzen nicht günstig sind. Das bedeutet, dass gentechnische Pflanzen auch dort angebaut werden können, wo herkömmliche Pflanzen aktuell nicht angebaut werden können. Durch die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen könnten wir also mehr des zur Verfügung stehenden Platzes nutzbar machen.

Derzeit wird viel über den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen diskutiert, um die Erträge zu steigern und mit der weltweiten Nachfrage nach Nahrungsmitteln Schritt zu halten. Einige argumentieren, dass ökologische Pflanzen (also Pflanzen ohne gentechnische Veränderung) sowohl für die Umwelt als auch ernährungsphysiologisch besser sind. Ein Blick auf die Daten zeigt jedoch, dass dies bei Weitem nicht der Fall ist und lediglich landwirtschaftliche Mythen wiederholt.36

Kritiker von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) behaupten oft, dass in der ökologischen Landwirtschaft weniger synthetische Pestizide eingesetzt werden, die sich als umweltschädlich erwiesen haben.37

Allerdings verwenden Bio-Farmen auch ihre eigene Palette natürlicher Pestizide, die immer noch schädlich sind.38 Erschwerend kommt hinzu, dass  Bio-Farmen Technologien ablehnen, die den Einsatz von Pestiziden reduzieren oder ganz verhindern könnten, wie zum Beispiel die gentechnische Veränderung von Pflanzen, um sie resistent gegen Insekten und andere Schädlinge zu machen. Im Vergleich dazu haben GVO das Potenzial, die Ernteerträge zu steigern und den Gehalt an essenziellen Nährstoffen zu erhöhen, was das Auftreten von Nährstoffmängeln verringern kann. Des Weiteren können sie die landwirtschaftlichen Praktiken verbessern und gleichzeitig den Einsatz synthetischer Chemikalien verringern.

So werden beispielsweise Süßkartoffeln so verändert, dass sie gegen einen Virus resistent sind, der derzeit jedes Jahr die afrikanische Ernte dezimiert. Dies könnte Millionen von Menschen in einigen der ärmsten Länder der Welt ernähren.39

Entsalzungsanlagen

Die Entsalzung von Meerwasser wird immer billiger und weitläufiger zur Trinkwasserherstellung eingesetzt. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Projekt in Israel. Nach der Dürre in den Jahren 2004 bis 2008 hat die israelische Regierung beschlossen, in den Bau einer Entsalzungsanlage zu investieren. Derzeit werden mehr als 50 Prozent des gesamten israelischen Süßwasserbedarfs durch fünf Entsalzungsanlagen an der Mittelmeerküste gedeckt, die ausreichend Süßwasser für mehr als vier Millionen Menschen liefern.40 Frischwasser, das in Israel durch Entsalzung gewonnen wird, ist außerdem billig (rund 30 Dollar pro Haushalt und Monat, ähnlich wie in den meisten US-Haushalten). Die Technologie hat sich als so effizient erwiesen, dass das israelische Entsalzungsunternehmen nun mehrere neue Anlagen in anderen Ländern baut, um ihnen zu helfen, das Problem der Wasserknappheit zu lösen. In Kalifornien wird eine neue Entsalzungsanlage etwa sieben Prozent des Trinkwasserbedarfs für die Region San Diego decken. Wenn wir mehrere tausend Entsalzungsanlagen mit dieser Kapazität bauen würden, könnte der ungedeckte Süßwasserbedarf der Weltbevölkerung vollständig gedeckt werden. Auch Bahrain, Japan, Saudi-Arabien, China und viele andere Länder nutzen mittlerweile Entsalzungsanlagen. 

Ein Problem, das noch gelöst werden muss, ist die Entsorgung des verbleibenden Salzwassers, welche Gewässer und darin lebende Organismen schädigen kann. Bisher wird die Sole zurück ins Meer geleitet, wobei die anfallenden Mengen größer als erwartet zu sein scheinen.41 Ingenieure am MIT haben aber in den letzten Jahren ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Sole in nützliche Chemikalien wie Natriumhydroxid umwandeln lässt, das wiederum verwendet werden kann, um den Entsalzungsprozess selbst effizienter zu machen.42

Auch andere wertvolle Stoffe können wir aus dem verbleibenden Salz gewinnen, beispielsweise wird bereits Magnesium aus Meerwasser gewonnen. Singapur hat sich mit der Gewinnung von Metallen aus der Sole befasst, die nach der Entsalzung übrig bleibt. Pro Million Liter Meerwasser fallen 1300 kg Magnesium, 900 kg Schwefel, 400 kg Kalzium und 400 kg Kalium an, die zurückgewonnen werden können und in der Industrie vielseitige Anwendungen finden. Lithium ist ein weiteres Beispiel. Es wird unter anderem zur Herstellung von Glas, Keramik und Akkus eingesetzt, aber auch als Medikament.43

Synthetische Kraftstoffe

Synthetische Kraftstoffe werden durch einen chemischen Prozess (die Verbindung von Wasserstoff mit Kohlenstoffdioxid) hergestellt, anstatt aus der Erde gewonnen und raffiniert zu werden.44 Das benötigte Kohlenstoffdioxid kann zum Beispiel aus der Luft gewonnen werden (siehe dazu auch den Abschnitt zu Carbon Dioxide Removal). Im Idealfall kommt der Produktionsprozess von synthetischen Kraftstoffen ohne fossile Brennstoffe aus.

Besonders relevant sind synthetische Kraftstoffe für den globalen Schiffsverkehr, der für rund 3% aller menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.45

Einer der vielversprechendsten synthetischen Kraftstoffe ist Ammoniak. Dieses setzt kaum CO2 frei, hat eine hohe Energiedichte und ist im Vergleich zu anderen emissionsfreien Kraftstoffen relativ billig. Die Verwendung von Ammoniak als Schiffskraftstoff birgt jedoch Sicherheitsrisiken, vor allem aufgrund seiner Toxizität. Das Personal an Bord und an Land muss besonders geschult sein und Schutzausrüstung tragen, und die Schiffe müssen nach einem hohen Sicherheitsstandard konstruiert sein.46 Andere Beispiele sind Methan, Methanol und Wasserstoff. Im Moment sind es vor allem solche praktischen Probleme sowie wirtschaftliche Faktoren, die überwunden werden müssen, bevor synthetische Kraftstoffe weltweit flächendeckend im Verkehr eingesetzt werden können. 

Mikroorganismen, die Abfälle beseitigen

Mittlerweile werden verschiedene Ansätze verfolgt, um Abfälle mit Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien oder Pilze) abzubauen. Besonders wichtig wäre der Abbau von Plastik, um der Verschmutzung der Weltmeere entgegenzuwirken. Forscher haben bereits Pilzarten entdeckt, die einige der häufigsten Plastikarten auch bei Zimmertemperatur ersetzen können.47, 48

Allerdings befindet sich diese Forschung derzeit noch in einem frühen Stadium. Die Enzyme, die den Pilzen den Abbau ermöglichen, müssen erst identifiziert werden. Letztendlich ist die Idee, Kunststoffe mit den Mikroorganismen oder ihren Enzymen in Monomere (einzelne reaktionsfähige Moleküle) aufzuspalten, die man wiederum für die Herstellung von Kunststoff verwenden kann. 

Algenfarmen

Meeresalgen könnten nach Einschätzungen von Wissenschaftlern einen erheblichen Beitrag in der Bekämpfung des Klimawandels leisten. Beispielsweise könnte die Mischung der australischen Algenart Asparagopsis unter das Futter von Rindern ihre Methanemissionen um bis zu 95% reduzieren.49 Methan ist nach Kohlenstoffdioxid (CO2) das Gas, das am zweitmeisten zur globalen Erwärmung beiträgt.

Forscher aus Australien und Österreich schlagen vor, zehn Prozent der menschlichen Ernährung durch Algen zu ersetzen. Da der Anbau von Algen weniger Fläche benötigt, wird dadurch der Ausstoß an Treibhausgasen in der Landwirtschaft reduziert. Leider stehen viele Menschen dem Verzehr von Algen immer noch ablehnend gegenüber, wobei sich das wie auch bei anderen neuen Trends durchaus bald ändern kann.50,51

3D-Druck

Bei 3D-Druck ist die Situation ähnlich wie bei den Meeresalgen: Während es beachtliche Fortschritte gibt, ist die Einstellung vieler Menschen zu der Möglichkeit das Hindernis. Auch muss die Technologie noch besser untersucht und verbessert werden, um Lebensmittel in Massen bereitstellen zu können. Laut Experten hat 3D-Druck allerdings großes Potenzial, den Welthunger zurückzudrängen und die globale Versorgung mit Nährstoffen zu sichern. Ein großer Vorteil ist, dass Lebensmittel damit speziell designt werden können, um alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge abzudecken und so gut wie möglich zu schmecken.52

Carbon Dioxide Removal

Carbon Dioxide Removal (CDR), auch “negative CO2– Emissionen” genannt, ist eine Form des Geoengineering. Wie der Name schon sagt, soll damit CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden, um dem Treibhauseffekt und der Erderwärmung entgegenzuwirken. Allerdings gibt es Bedenken bezüglich Kosten, Flächenverbrauch und allgemeiner Umsetzbarkeit. Einige Klimaforscher weisen darauf hin, dass die Politik nicht auf negative Emissionen in der Zukunft hoffen darf, um aktuell fehlende Maßnahmen zur Verminderung der Emissionen zu rechtfertigen.53 

Solar Radiation Management

Eine andere viel diskutierte Form von Geoengineering ist Solar Radiation Management. Anders als CDR setzt es nicht am CO2 an, sondern am Sonnenlicht, das abgeschirmt beziehungsweise verstärkt ins Weltall reflektiert werden soll. Das kann zum Beispiel durch das Aufhellen oder Erzeugen von Wolken sowie das Einbringen von Aerosolen (etwa Schwefeldioxid) in die Stratosphäre stattfinden. Auch an gigantischen Schirmen im All, die das einfallende Sonnenlicht abblocken sollen, wird bereits geforscht.54 Experten vermuten, dass solche Maßnahmen ziemlich schnell einen kühlenden Effekt bringen könnten. Auch hier ist jedoch unklar, ob die Kosten wirklich tragbar sind und SRM-Projekte als Maßnahme gegen den Klimawandel rechtzeitig umgesetzt werden können. Außerdem ändert SMR nichts an der Grundursache der globalen Erwärmung: der hohen Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre. Der Versauerung der Meere lässt sich damit also nicht entgegenwirken. 

Kernfusion

Kernfusion, auch Kernschmelze genannt, könnte einen Umbruch in der Stromerzeugung bringen. Im Vorgang verschmelzen zwei Atomkerne zu einem neuen Kern und setzen dabei eine erhebliche Menge an Energie frei. Damit wäre sie eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle ohne das Risiko katastrophaler Unfälle und die Entstehung von Atommüll.55 Allerdings lässt sich schwer vorhersagen, wann wir diese Möglichkeit der Stromerzeugung haben werden. Das aussichtsreichste Forschungsprojekt ist der ITER (Abkürzung für International Thermonuclear Experimental Reactor) in Südfrankreich, ein Versuchsreaktor, in dem der Fusionsprozess demonstriert werden soll. Er soll ab 2028 in Betrieb gehen.55 Etwa 20 Jahre später dürften die ersten Reaktoren einsatzbereit sein.56 Es werden noch viele andere Arten der Kernfusion erforscht, unter anderem Laserfusion. Eines der interessantesten Konzepte ist der Polywell.57

Künstliche Intelligenz

Angesichts der rasanten Fortschritte der KI lässt sich kaum voraussagen, wie dieser Bereich unsere Welt verändern wird. Eine Superintelligenz (also eine KI, die weitaus intelligenter als die Menschheit ist) könnte wahrscheinlich selbst für komplexe Probleme wie den Klimawandel rasch Lösungen finden. Allerdings hilft KI bereits schon heute bei Maßnahmen zum Klimaschutz: Sie verfolgt zum Beispiel die Population von Wildtieren, überwacht Eisberge und sagt sogar Naturkatastrophen wie Waldbrände und Überschwemmungen voraus.58

Vertikale Städte

Vertikale Urbanisierung, also menschlicher Lebensraum in Form eines sehr hohen Gebäudes oder eines Netzwerks aus zusammenhängenden hohen Gebäuden, könnte ein ressourceneffizientes Zusammenleben einer hohen Anzahl an Menschen ermöglichen. In Indien ist ein solches Projekt bereits in der Umsetzung.59 Weltweit arbeiten Architekten an Modellen für viele weitere vertikale Städte. Parks, Einkaufszonen, Cafés und so weiter sollen in regelmäßigen Abständen zwischen dem Wohnraum eingefügt werden, zum Beispiel mithilfe autonomer Flugroboter.60

Weltraumkolonien/Terraforming

Terraforming bezeichnet die Besiedlung anderer Planeten durch die Menschheit. In der ferneren Zukunft könnte eine wachsende Bevölkerung so ein mögliches Platzproblem umgehen. Zweifellos ein spannendes Thema – allerdings sind wir derzeit noch sehr weit von einer Umsetzung dieses Verfahrens entfernt. 

Biodiversität

Neben der Klimakrise ist von der Biodiversitätskrise beziehungsweise dem Artensterben die Rede. Während es sich dabei ohne Zweifel um eine wichtige Herausforderung unserer Zeit handelt, ist die oft genannte Zahl von 150 täglich aussterbenden Tier- und Pflanzenarten aber vermutlich zu hoch geschätzt.61

Teile der Argumentation im Abschnitt zu den Ressourcen treffen auch auf das Thema Biodiversität zu. Unabhängig davon machen wir aber bereits viel, um den Verlust an Biodiversität zu stoppen und rückgängig zu machen. Ein gutes Beispiel ist die Wiederaufforstung der Osterinsel.62 Auch zum Schutz der Insektenbestände können wir viel beitragen. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass es in einer wärmeren Welt mehr Insekten gibt. Die Herausforderung ist die Kombination aus einer wärmeren Welt und intensiver Landwirtschaft.63

Wir bewegen uns nicht auf eine Welt ohne Schwalben oder Braunbären zu. Tatsächlich nimmt die Zahl aller Säugetiere in Europa derzeit zu. Das zeigt, dass der Naturschutz funktioniert.64

Auch die COP15 (15. Weltnaturkonferenz) ist sehr gut verlaufen. Über 90 Länder haben sich darauf geeinigt, bis 2030 30% ihrer Land-, See- und Binnengewässerflächen für den Erhalt der Biodiversität zu bewirtschaften. Außerdem sollen die Subventionen, die der Natur schaden, gestoppt und umgelenkt werden.65

Ein längeres und dadurch entspannteres Leben durch Verjüngungstherapien wird wahrscheinlich dazu führen, dass wir unser Leben und auch das von anderen Lebewesen mehr wertschätzen als in der heutigen Zeit, in der wir nur kurz und “schnell” leben – also auch nicht so viel eigene Lebenszeit oder Zukunft zu verlieren haben. Luftverschmutzung, Abholzung des Regenwaldes und andere Umweltprobleme könnten durch Verjüngungstherapien zurückgehen.

Das Hauptargument ist allerdings folgendes: Spätestens in fünf Milliarden Jahren wird die Sonne alles Leben auf der Erde verglühen. Der Mensch ist also eher eine Hoffnung als der Untergang, weil er das einzige Lebewesen ist, das das Potenzial hat, alle Arten zu retten und beispielsweise auf andere Planeten umzusiedeln. 

 

Lösungsansätze im Fall einer Überbevölkerung

Eventuell muss tatsächlich irgendwann über eine Geburtenregelung nachgedacht werden, falls es durch gesunde Lebensverlängerung zum Bevölkerungsanstieg kommen sollte und wir nicht schnell genug Methoden entwickeln können, um genügend Ressourcen für eine gute Lebensqualität bereitzustellen. Aber was ist schlimmer? Dass wir weniger Kinder bekommen dürfen oder dass wir über 100.000 Menschen pro Tag zu einem unnötig frühen und oftmals leidvollen Tod verdammen?

 

Verhütungsmittel und Unterstützung von Frauen

Sollten Maßnahmen zur Geburtenregelung notwendig werden, dann nicht unbedingt in Form einer Kontrolle. Die Stärkung von Frauenrechten und verbesserte Bildungsmöglichkeiten können schon viel bewirken. Südkorea ist das beste Beispiel dafür: Dort liegt die durchschnittliche Geburtenrate unter anderem dadurch inzwischen nur noch bei 0,7. Wenn die dortige Geburten- und Sterberate so bleibt, wird die südkoreanische Bevölkerung Ende des Jahrhunderts nur noch halb so groß sein wie heute.66

Die Förderung der Entwicklung von Verhütungsmitteln für den Mann könnte (zusammen mit Kondomen und Verhütung der Frau) die Zahl ungewollter Kinder verringern. 40% aller Schwangerschaften sind unbeabsichtigt.67 Wir könnten Frauen bei Abtreibungen finanziell entlasten sowie die dazugehörige psychologische Betreuung kostenlos anbieten.

 

Einkommensteuer abhängig von Kinderzahl

Eine andere Möglichkeit ist, die Einkommensteuer mit der Anzahl der Kinder schrittweise zu erhöhen. Das könnte gestaffelt erfolgen, sodass Menschen mit höherem Einkommen auch mehr zusätzlich zahlen müssen. Eine andere Idee ist die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle, die beispielsweise älter als 25 sind. Dadurch wären zusätzliche Kinder teurer als heute.

Im Notfall müsste Menschen die Wahl zwischen vielen Kindern und der Inanspruchnahme von Verjüngungstherapien gegeben werden. Ein Ansatz wäre zum Beispiel, Frauen nach einer bestimmten Anzahl von Kindern mit Technologie zumindest vorübergehend daran zu hindern, weitere Kinder zu bekommen (also unfruchtbar zu machen), wenn sie im Gegenzug auch weiterhin verjüngt werden wollen. Eventuell wird es dann auch die Möglichkeit geben, Eizellen und Spermien einzufrieren und die Embryonen zu einem späteren Zeitpunkt in einem künstlichen System außerhalb des Mutterleibs reifen zu lassen (Ektogenese), wobei hier jedoch die Gefahr eines Schwarzmarktes besteht. 

Hier bringen viele das Argument, dass es egoistisch und unfair ist, unser Leben zu verlängern und im Gegenzug weniger Kinder zu haben, weil wir dadurch ungeborenen Menschen die Chance, überhaupt erst auf die Welt zu kommen, verwehren. In unserer Gesellschaft gibt es aber die lange und auch vernünftige ethische Tradition, geborenen Menschen mehr Wert beizumessen als ungeborenen Menschen. Wenn wir Menschen, die noch nicht einmal gezeugt worden sind, als genauso wichtig erachten würden wie Menschen, die bereits am Leben sind, wäre das einzig ethisch Vertretbare, so viele Kinder wie möglich zu bekommen – und das die ganze Zeit. Die Anwendung von Kondomen oder Verhütung generell wäre aus dieser Perspektive also unentschuldbar.

Am Altern zu sterben ist schlimmer als nicht gezeugt zu werden, denn Leute, auf die letzteres zutrifft, können nicht leiden, weil sie kein Bewusstsein oder Schmerzempfinden haben.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Es wird höchstwahrscheinlich nicht zur Überbevölkerung kommen, und falls doch, gibt es deutlich bessere Wege, das Problem zu lösen, als Menschen an Alterskrankheiten oder hohem Alter sterben zu lassen.

Ein weiterer guter Artikel, der das Thema Überbevölkerung behandelt:

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