UNSER THEMA

Gemeinsam gegen altersbedingte Krankheiten

 

Foto: Flickr / snre / CC BY 2.0

Fast alle Menschen leiden im Alter an Alterskrankheiten wie Krebs, Alzheimer, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes Typ 2, Makuladegeneration, Arthrose, Osteoporose und Parkinson.

Mit den heutigen Technologien der Biowissenschaften und neuen schulmedizinischen Ansätzen haben wir eine gute Chance, wirksame Medizin gegen diese Alterskrankheiten zu entwickeln, sodass alte Menschen körperlich und geistig gesund bleiben.

Die Partei für Gesundheitsforschung will die Entwicklung solcher Medizin beschleunigen. Sie befasst sich nur mit diesem einen Thema und überlässt andere politische Themen bei einer Regierungsbeteiligung den Koalitionspartnern.

Statistiken zeigen das Ausmaß des Problems: Mehr als ein Drittel aller Frauen und ca. die Hälfte aller Männer erkranken im Laufe ihres Lebens an Krebs 1 .

Der Anteil der Erwachsenen mit bekanntem Diabetes Typ 2 wird auf sieben bis acht Prozent geschätzt 2 und zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen 3, welche vor allem im Alter auftreten. 24 Prozent der 70 bis 85-Jährigen haben fünf oder mehr Krankheiten gleichzeitig 4. In Deutschland gibt es gegenwärtig fast 1,6 Millionen Demenzkranke. Von den über 90-Jährigen sind ca. 41 Prozent an einer Demenz erkrankt 5.

Die grundlegenden Ursachen von Alterskrankheiten sind bereits zu einem großen Teil bekannt: Beim Altern entstehen eine Vielzahl molekularer und zellulärer Schäden, die sich nach und nach ansammeln und im Laufe der Zeit zu einer höheren Anfälligkeit für Alterskrankheiten führen 4.

Mögliche Ansätze für wirksame Medizin gegen Alterskrankheiten richten sich gegen diese Schäden, also gegen die eigentliche Ursache der Alterskrankheiten. Die Ansammlung der Schäden kann entweder verlangsamt werden oder bereits gebildete Schäden können repariert werden.

Ein Beispiel für einen solchen Ansatz ist das Entfernen von gealterten Zellen, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. In Mäusen führte das zu einer erheblichen Verbesserung des Gesundheitszustandes von alten Tieren 6. Derzeit arbeiten mehrere weltweit führende Forschergruppen an Medizin für Menschen, welche die gealterten Zellen entfernt.

Unter folgendem Link können Sie das beeindruckende Ergebnis einer Forschergruppe am Mayo Clinic College of Medicine in Rochester, Minnesota, sehen: Die beiden Mäuse auf dem Foto sind gleich alt, doch die Maus auf der rechten Seite wirkt schon rein optisch durch ihr glattes Fell und die straffe Haut (an den Ohren) vitaler und gesünder. Die linke Maus ist unbehandelt, die rechte wurde einer systemischen Therapie gegen seneszente Zellen unterzogen.

Foto: So wirkt sich die Entfernung von gealterten Zellen bei Mäusen aus

Wissenschaftler haben mehrere andere Klassen von Schäden oder schädlichen Veränderungen im Alter identifiziert, zusammen mit Interventionsmöglichkeiten 7.

Die weltweite wissenschaftliche Gemeinschaft beginnt langsam damit, wirksame Wirkstoffe und Therapien zu entwickeln, die kausal (statt symptomatisch) gegen Alterskrankheiten eingesetzt werden sollen. Zu diesem Zweck stehen ihr heute immer mehr Werkzeuge zur Verfügung.

Je mehr wir also in die Entwicklung neuer wirksamer Medizin investieren, desto schneller können Fortschritte erzielt werden und desto schneller kann das immense Leid durch Alterskrankheiten vermieden werden.

Deshalb möchte die Partei für Gesundheitsforschung wesentlich mehr Staatsgelder in die Entwicklung von wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten investieren. Da alle Menschen direkt oder indirekt von Alterskrankheiten betroffen sind, würden alle davon profitieren.

Die Hälfte dieser zusätzlichen Investitionen soll in den Bau und Betrieb neuer Forschungseinrichtungen fließen, mit der anderen Hälfte sollen mehr Wissenschaftler in den relevanten Gebieten ausgebildet werden. Dafür sollen die entsprechenden Fachbereiche an Universitäten ausgebaut werden.

Doch die schnellere Entwicklung von wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten ist nicht nur eine Frage der Solidarität und Ethik. Deutschland würde davon auch wirtschaftlich in vielerlei Hinsicht stark profitieren. Die Krankheitskosten sind heutzutage bereits enorm und steigen mit dem demographischen Wandel immer weiter an. Eine Reduktion von Alterskrankheiten wird einen riesigen wirtschaftlichen Gewinn bedeuten. Außerdem wird sich diese Medizin gegen Alterskrankheiten zukünftig weltweit als größter Industriezweig etablieren, da jeder Mensch darauf angewiesen ist. Durch mehr Investitionen in diesem Bereich wird Deutschland seine Rolle als einer der wichtigsten Wissenschaftsstandorte in Europa weiter ausbauen.

Junge Menschen werden ebenfalls von unserem Vorhaben profitieren: Neben der finanziellen Entlastung durch sinkende Krankheitskosten werden sie beispielsweise ihre Eltern nicht mehr an Alzheimer leiden sehen müssen. Mehr junge Menschen werden eine vielerseits wertvolle wissenschaftliche Ausbildung bekommen. Zudem wird auch die junge Generation einmal alt sein und dann auf die Medizin angewiesen sein.

Wir haben jetzt die Chance, das unermessliche Leid durch altersbedingte Krankheiten drastisch zu vermindern. Doch wenn wir wollen, dass diese Chance genutzt wird, müssen wir jetzt etwas unternehmen. Gemeinsam können wir es schaffen. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen und laden Sie ein dabei zu sein. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, komplett unverbindlich und jederzeit einfach per E-Mail kündbar.

Lassen Sie uns in Deutschland einen Anfang machen und eine Vorreiterrolle übernehmen. Viele andere Nationen werden hoffentlich bald verstärkt in die Entwicklung der dringend benötigten wirksamen Medizin gegen Alterskrankheiten investieren.

  1. Krankenkassen Deutschland: "Jeder zweite Mann und jede dritte Frau erkranken an Krebs"
  2. Diabetes heute:"Entwicklung des Diabetes in Deutschland dramatischer als bisher erwartet"
  3. Bundesministerium für Bildung und Forschung: "Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen."
  4. World Health Organization: Zusammenfassung - Weltbericht über Altern und Gesundheit
  5. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen
  6. Baker, D. J., Childs, B. G., Durik, M., Wijers,
    M. E., Sieben, C. J., Zhong, J., … Van Deursen, J. M. (2016). Naturally occurring p16 Ink4a -positive cells shorten healthy lifespan. Nature, 530(7589), 1–5. http://www.nature.com/nature/journal/v530/n7589/full/nature16932.html
  7. López-Otín, C., Blasco, M. A., Partridge, L., Serrano, M., & Kroemer, G. (2013). The Hallmarks of Aging Europe PMC Funders Group. Cell June, 6(1536), 1194–121705. http://www.cell.com/abstract/S0092-8674(13)00645-4